Gelsenkirchen: Publikum erlebt berauschenden Musikabend – WAZ News


Gelsenkirchen-Bismarck. Feiner Jazz in der Kellerbar des Consol Theaters: Was das spielfreudige Trio ausmacht und welche Anleihen es mit Künstler David Lynch gibt.
„Stell dir vor, du befindest dich unter einem blauen Himmel, trinkst kaltes Wasser und du schaust dir einen David Lynch-Film an: So klingt die Musik“. Soll Philipp Rüttgers über sein aktuelles Album „Etudes Of Shapes And Forms“ gesagt haben. Es ist die erste Platte des schon lange in Holland lebenden, deutschen Jazzpianisten mit einem akustischen Klaviertrio, das er jetzt zusammen mit Kontrabassist Thomas Pol und Schlagzeugerin Sun-Mi Hong in der Kellerbar des Gelsenkirchener Consol Theaters auf Einladung der Jazzinitiative „GEjazzt“ vorstellte.
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Und man kann sich nach einem wahrlich berauschenden Konzertabend durchaus fragen, warum Rüttgers nicht schon viel früher in genau dieser Besetzung musiziert und aufgenommen hat. Denn so außergewöhnlich sich die eigene Beschreibung seiner Musik anhört, so ganz eigen, individuell und aufregend klingt sie live.
Seine „Etüden über Formen und Gestalten“ sind Klang- und Formensuche in einem. Sie gestalten und entwickeln sich manchmal auch nur über Akkorde und kurze Melodien zu vielschichtigen, dynamisch variierenden Stücken moderner Jazzmusik, die immer ganz auf der Höhe der Zeit viele kleine Details offenbaren. Die viele unterschiedliche Emotionen hervorrufen und vor allem durch das quirlige, rhythmisch einfallsreiche, oft vertrackte und mit feinsten Nuancen ausgestattete Spiel der Schlagzeugerin eine wunderbare Lebendigkeit atmen.
Philipp Rüttgers hat sich zudem in einigen seiner Kompositionen von innovativen Pianisten aus Jazz und Neuer Musik wie Craig Taborn oder György Ligeti hörbar inspirieren lassen. Auch das sorgt in der Consol-Kellerbar für spannende, hochinteressante Hörerlebnisse. Mit dem holländischen Bassisten Thomas Pol und der südkoreanischen Schlagzeugerin Sun-Mi Hong weiß Rüttgers zwei kongeniale Partner an seiner Seite, die ihre Freiräume genießen und dennoch den Fluss und die Entwicklung der Stücke nie aus dem Blick verlieren.
Dieses Trio erzählt gehaltvolle Geschichten mit seiner Musik. Und begeistert dann auch noch mit zwei Stücken des französischen Komponisten Erik Satie, die Rüttgers für sein Trio neu arrangiert hat beziehungsweise als Vorlage nimmt für die eigene, fast grenzenlose Kreativität. Ein Album mit Satie-Stücken wird das nächste Projekt werden, verrät der Pianist nach dem Konzert noch. Man darf sich schon jetzt darauf freuen.   
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