
Gelsenkirchen. Die SG Gelsenkirchen ist derzeit von Krankheitsfällen gebeutelt. Das erschwert die Vorbereitung auf die Jahres-Highlights. Gute Nachrichten gibt es trotzdem.
Ein ziemliches Gewusel herrschte über das Wochenende im Dortmunder Südbad. Über 600 Schwimmerinnen und Schwimmer aus Deutschland und Europa tummelten sich bei den Swim Race Days – und mitten drin auch die Delegation der SG Gelsenkirchen. Aber zusätzlich zu dem Stress, den so ein großer Wettkampf ohnehin schon mit sich bringt, hatten die Gelsenkirchener auch mit eigenen Sorgen zu kämpfen. Immer wieder tauchte im Protokoll der Zusatz „abgemeldet“ oder „nicht am Start“ vor einem SG-Namen auf. „Das habe ich noch nie so erlebt“, sagt Trainer Michael Seeger. Die Krankheitswelle hat die Gelsenkirchener weiter fest im Griff.
„Das wirft uns aus der Bahn“, erklärt Seeger. Gut einen Monat vor den NRW-Meisterschaften und zwei Monate vor den Deutschen Meisterschaften sind die Schwimmerinnen und Schwimmer arg gebeutelt. Das deutete sich schon beim ersten Wettkampf in Wuppertal an und setzte sich nun auch in Dortmund fort. „Es ist der Wurm drin“, sagt Seeger.
Bestes Beispiel dafür war Marius Schimnatkowski. „Er hat einfach Pech gehabt“, meint sein Trainer. Am Samstag kam er schon angeschlagen in die Halle, verpatzte dann seine Starts über die 50m Schmetterling und Rücken. Frustriert und krank reiste er ab – und meldete am Montag, dass er aufgrund einer Grippe, eine Woche lang nicht trainieren kann. „Ich hoffe, er hat niemanden sonst angesteckt“, sagt Seeger.
Bei den Männern hielt Ben Luca Hellmers die Gelsenkirchener Fahne hoch. Er legte einige Bestzeiten hin und kann sich berechtigte Hoffnungen auf die Deutschen Jahrgangs Meisterschaften machen. „Es läuft immer besser bei ihm“, sagt Seeger. Wie auch beim Frauen-Trio Tjorven Ida Abrahams, Laeticia Lissok und Victoria Dolle. Abrahams heimste viermal Silber und zweimal Bronze ein, sicherte sich zudem den zweiten Platz im Mini Cup des Jahrgangs 2013. Lissok schielt über die 200m Rücken in Richtung Deutsche Meisterschaften.
Bei Dolle, die dem Wettkampf in Wuppertal aus gesundheitlichen Gründen noch fern geblieben war, lief es mit angezogener Handbremse trotzdem bestens. Über die 50m Schmetterling blieb sie zweimal unter 28 Sekunden. „Das haben in diesem Jahr noch nicht viele geschafft“, sagt Seeger. Über die 50m Kraul holte sie in 26,32 Sekunden die punktbeste Leistung des Wettkampfs. „Das war ein schöner Abschluss“, meint Seeger.
Das gilt trotz aller Probleme auch für das Kader-Gesamtergebnis der SG Gelsenkirchen. „Zehn bis zwölf Athleten aus dem A-Kader haben schon ihre NRW-Qualifikation geschafft und können sogar in Richtung der Deutschen Meisterschaften schauen. Ähnlich sieht es im B-Kader aus, auch mit Blick auf die NRW-Jahrgangsmeisterschaften“, berichtet Seeger.
Dennoch ist die Lage bei der SG Gelsenkirchen angespannt. Schließlich sind die Highlights des ersten Halbjahres nicht mehr allzu weit entfernt. „Ich hoffe, dass wir bis zum Wettkampf in Seraing und in unserem Trainingslager wieder hart und fit trainieren können“, sagt Seeger. Im vergangenen Jahr mussten die Gelsenkirchener selten bis gar nicht mit solchen Rückschlägen so früh in der Saison umgehen. „Wir waren erfolgsverwöhnt“, erklärt Seeger. Erfolglos sind sie in diesem Jahr nicht unterwegs – nur der Weg zu den Erfolgen ist aktuell etwas steiniger als zuletzt.
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