Gelsenkirchen Devils: „Dampfwalze“ mit Traum-Comeback nach Verletzung – WAZ | Westdeutsche Allgemeine Zeitung


Gelsenkirchen. Jan Stolarski sicherte mit seinem Touchdown den ersten Saisonsieg der Gelsenkirchen Devils. Der Runningback erlebte zuletzt eine sehr schwierige Zeit.
Bei einem Lauf über 85 Yards können einem viele Gedanken im Kopf herumschwirren. Jan Stolarski hatte vornehmlich einen: „Am Anfang habe ich nur gehofft, dass mich keiner mehr erwischt.“ Als der Runningback der Gelsenkirchen Devils die Endzone erreicht hatte, „waren es sehr viele Glücksgefühle, wenn das ganze Team auf einen zukommt und mit einem jubelt“.
Vieles kam beim Touchdown des 28-Jährigen zusammen. Zum einen waren es die entscheidenden Punkte zum 19:10-Auftaktsieg der Gelsenkirchener Footballer in der Verbandsliga gegen die Lippstadt Eagles. Zum anderen war es die Krönung bei Stolarskis Comeback.
Als „Dampfwalze“ wurde er mal beschrieben, als einer, der die harte Arbeit nicht scheut. „Ich spiele gerne um die harten Yards und wiege ja auch ein bisschen mehr“, sagt der 100-kg-Mann.
Aber genau diese Art zu spielen wurde im ihm letzten Spiel der vergangenen Saison zum Verhängnis. „Ich wollte noch den einen Meter rausholen, dann ist mir jemand im Gedränge von hinten auf das Bein gefallen“, erinnert er sich. Die Diagnose: Ein Innenbandriss plus eine angerissene Patellasehne.
„Das war am Anfang sehr hart für mich, dass ich nichts machen konnte, keine Kraftausdauer, nichts. Es ist schade, wenn man nicht mehr richtig drin ist“, sagt er. Dank der Hilfe von Physiotherapie ist er aber nun wieder fit – und will mit den Gelsenkirchenern in der Verbandsliga angreifen. „Ich will definitiv um den Aufstieg mitspielen“, sagt Stolarski. „Wir haben in der Vorbereitung hart gearbeitet, da wäre alles andere nicht das Wahre.“
Wie so viele im Devils-Kader ist Stolarski ein Eigengewächs. Der erste Kontakt mit dem Football spielte sich aber nicht im Fürstenbergstadion ab, sondern an einem Strand. „Ich war in einer Ferienfreizeit, bei der auch ein ehemaliger Devils-Spieler mit dabei war. Er hat uns den Sport gezeigt und gesagt, ich soll mal zum Training vorbeikommen“, erinnert er sich. „So fing die Leidenschaft an.“
Mit 15 Jahren begann Stolarski erst in der Defensive-Line zu spielen. Nachdem er die Jugend der Devils durchlaufen hatte, wechselte er für ein paar Jahre zu den Dorsten Reapers. Ehe er 2023 wieder zurück nach Gelsenkirchen kam, um im vergangenen Jahr vom damaligen Drittligisten Krefeld Ravens verpflichtet zu werden. Wegen seines Berufs machte er dort nur die Vorbereitung mit und kehrte erneut nach Gelsenkirchen zurück.
Bei den Devils ist er mittlerweile vornehmlich als Runningback im Einsatz. Seine Ausbildung in der D-Line hilft ihm dabei noch heute. „Dadurch kann ich die Spielzüge der Verteidigung besser erkennen, und sehen, wo der beste Weg für mich ist“, sagt er. Zu Beginn seines Positionswechsels „war es erfrischend, mal etwas Neues zu spielen. Aktuell macht es mir richtig Spaß“, sagt Stolarski. „Vielleicht sieht es in ein paar Jahren aber ja schon wieder anders aus.“
Noch zählt für Stolarski nur diese Saison – und die geht mit dem Heimspiel gegen die Siegen Sentinals in den zweiten Spieltag (17. Mai, 15 Uhr). „Wir wollen vor unserem Publikum da weitermachen, wo wir aufgehört haben“, sagt er. Und persönlich hat er auch noch einen Wunsch. „Ich hoffe, dass wir viel laufen werden“, sagt er mit einem Lachen. „Aber das entscheidet ja Headcoach Basti ‚Tower‘ Grundmann“. Für das ein oder andere „harte Yard“ ist Stolarski immer zu haben. Oder auch mal für einen 85-Yard-Touchdown.
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