
Mit zittriger Stimme betrat er die Polizeiwache und gestand das Unfassbare. Hinter der Fassade einer ruhigen Wohnsiedlung in Gelsenkirchen hatte sich ein Familiendrama abgespielt.
Ein 18-Jähriger erschien am Montagabend auf der Polizeiwache in Gelsenkirchen und gestand mit zittriger Stimme eine schreckliche Tat. Sichtlich erschüttert erklärte er den Beamten, er habe seine 46-jährige Mutter umgebracht. Als die Polizisten daraufhin die Wohnung im Stadtteil Gelsenkirchen-Horst aufsuchten, bestätigte sich das Geständnis auf tragische Weise: Sie fanden die Frau leblos und blutüberströmt vor. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod der Mutter feststellen.
📍 Ort des Geschehens
Nach Informationen der BILD-Zeitung soll der Täter, der als Miguel K. identifiziert wurde, seine Mutter Daniela K. mit einer Axt getötet haben. Polizeisprecher Thomas Nowaczyk erklärte gegenüber BILD am Tatort: „Gegen 20.30 Uhr ist ein 18-jähriger Mann auf der Polizeiwache in Gelsenkirchen-Buer erschienen und hat Angaben zu einer Gewalttat gemacht. Die eingesetzten Polizisten haben dann eine leblose 46-jährige Frau aufgefunden. Aktuell ermittelt eine Mordkommission, die Beamten sichern Spuren am Tatort, der junge Mann wurde festgenommen.“
In der sonst so ruhigen Wohnsiedlung herrschte am Abend nach der Tat Ausnahmezustand. Polizeifahrzeuge mit Blaulicht standen vor dem Wohnhaus, während Beamte den Tatort absperrten. Hinter den Absperrbändern versammelten sich weinende Menschen, die sich gegenseitig Trost spendeten. Währenddessen sicherten Ermittler akribisch Spuren.
Anwohner beschrieben den mutmaßlichen Täter als zurückgezogen lebenden jungen Mann mit auffälligem Erscheinungsbild – groß, kräftig, meist in schwarzem Mantel gekleidet, mit ins Gesicht hängenden langen Haaren und schweren Stiefeln. Eine Nachbarin berichtete, er habe viel Zeit am Computer verbracht, angeblich rechtsextreme Inhalte im Internet verbreitet und sei bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Eine der Familie nahestehende Person schilderte ein angespanntes häusliches Umfeld mit wiederkehrenden Konflikten. Die Mutter habe in ständiger Angst vor ihrem Sohn gelebt und sei von ihm eingeschüchtert worden. Nach der Matura sei der Jugendliche inaktiv geblieben, habe unter psychischen Problemen gelitten und sich seiner Mutter gegenüber aggressiv verhalten – im öffentlichen Raum sei er hingegen unauffällig geblieben und habe keine Konfrontationen gesucht.
Laut BILD leben die Eltern getrennt, und die Unterhaltszahlungen wurden reduziert, da Miguel weder zur Schule ging noch arbeitete. Diese finanziellen Engpässe verschärften die angespannte Situation zusätzlich. Die Mutter bemühte sich offenbar beharrlich, ihren Sohn zu motivieren und forderte ihn regelmäßig auf, sein Leben zu ordnen.
Die genauen Umstände, die zur Eskalation führten, sind derzeit noch ungeklärt.
Psychologische Fachleute weisen darauf hin, dass bei Fällen wie diesem häufig bereits im Vorfeld erkennbare Warnsignale existieren. Dazu zählen besonders soziale Isolation, psychische Auffälligkeiten und eine zunehmende Aggressivität im häuslichen Umfeld – während das Verhalten in der Öffentlichkeit oft unauffällig bleibt.
Gerade die im Fall beschriebene Kombination aus psychischen Problemen, sozialer Isolation und fehlender Tagesstruktur nach dem Schulabschluss gilt unter Experten als bedeutsamer Risikofaktor. Wenn dazu noch finanzielle Spannungen und ein angespanntes Eltern-Kind-Verhältnis kommen, kann dies die Situation weiter verschärfen.
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