
Gelsenkirchen. Ein Mann wurde von drei Kugeln niedergestreckt. Jetzt wird sogar mit diesem Video nach dem Verdächtigen gefahndet. Die Polizei warnt vor ihm.
Blutige Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen in Gelsenkirchen: Vor einem geschlossenen Restaurant an der Hauptstraße in der Innenstadt sind am Montag (21. Juli) gegen 14.45 Uhr Schüsse gefallen. Ein 39-jähriger Mann ist auf offener Straße von drei Kugeln niedergestreckt worden. Er kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Nach WAZ-Informationen ist er notoperiert worden.
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Ein Verdächtiger befindet sich seither auf der Flucht, die Polizei hat eine Groß-Fahndung ausgelöst, eine Mordkommission eingerichtet und jetzt sogar ein Video und mehrere Bilder des dringend Tatverdächtigen auf der Flucht veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen den Mann in einem Bus. Das Video und die Bilder sind auch hier im Fahndungsportal zu sehen.
Die Polizei warnt ausdrücklich: „Weil der Gesuchte möglicherweise bewaffnet ist, sollen Zeugen den Tatverdächtigen auf keinen Fall ansprechen, sondern umgehend die Polizei alarmieren.“
Drei Fotos und eine Videosequenz sind per Gerichtsbeschluss freigegeben worden. Sie zeigen den dringend tatverdächtigen Mann auf der Flucht. Er hat demnach einen Bus benutzt. Die Bilder und das neue Video zeigen einen etwa 30 bis 40 Jahre alten, schlanken Mann mit schwarzen Harren. Er ist in etwa 1,74 bis 1,80 Meter groß und war mit einem weißen T-Shirt mit der Aufschrift „AIR MAX“ bekleidet. Augenscheinlich sind Blutspuren auf dem Shirt zu sehen.
Dazu trug er eine blaue Jeans, schwarze Schuhe der Marke Adidas. Laut Zeugenaussagen soll der Mann kurdisch gesprochen haben. Es bestehen der Polizei zufolge derzeit weder Hinweise auf seine Personalien, noch auf seinen Aufenthaltsort. Hinweise an die Polizei Gelsenkirchen unter den Rufnummern: 0209 365 7541 oder 0209 365 8240.
Kurz nach der Tat am Montagnachmittag durchkämmten Einsatzkräfte von der Spurensicherung und von der Kriminaltechnik den weiträumig abgesperrten Tatort systematisch. Die Hauptstraße in der Nähe des Bogestra-Depots und des Grillo-Gymnasiums wurde auf einer Strecke von etwa 200-Metern abgesperrt. Unter anderem wurde mit einem Metalldetektor nach Patronenhülsen gesucht. Auch ein Laserscanner kam zum Einsatz, das erleichtert die Rekonstruktion des Tathergangs und der örtlichen Gegebenheiten.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Essen ermittelt jetzt nach offiziellen Angaben wegen des „Verdachts auf ein Tötungsdelikt“. Am Tattag selbst äußerte sich die Justiz dazu nicht und war auch für andere Fragen nicht zu erreichen. Die Ermittler haben mindestens drei Zeugen von vor Ort mit auf die Wache zur Befragung genommen. Die Männer hatten sich in die umliegenden Hauseingänge gesetzt und gewartet, bis sie mit aufs Polizeirevier genommen wurden.
Die Inhaber des portugiesischen Restaurants zeigten sich angesichts des Gewaltexzesses direkt vor ihrer Haustür entsetzt. Das Restaurant ist geschlossen, es sind gerade Betriebsferien. Das Ehepaar ist seit mittlerweile 27 Jahren vor Ort, es hat große Befürchtungen, dass der Vorfall sich negativ auf ihr Geschäfts auswirkt. „Wir haben schon zig Nachrichten bekommen“, erzählen die beiden stadtbekannten Gastronomen. „Jeder fragt, was ist bei euch denn los? Es ist schon schwer genug, ein Restaurant in Gelsenkirchen zu betreiben. Wir machen uns Sorgen, dass die Schießerei sich negativ auf unser Geschäft auswirkt.“
Für Spekulationen und Aufregung sorgte ein Leichenwagen, dem Durchfahrt gewährt worden ist. Dass der schwarze Mercedes-Van passieren durfte, hing aber nicht mit der Schießerei zusammen. Sondern vielmehr war es dem Umstand geschuldet, dass sich gegenüber des Restaurants ein alteingesessenes Bestattungsunternehmen befindet.
An den Absperrungen liefen viele Menschen auf, die das Geschehen beobachteten. Darunter waren auch solche, die Termine in Praxen hatten, etwa beim Rechtsanwalt oder Physiotherapeuten. Lag das Ziel nicht unmittelbar am Tatort, wurden sie durchgelassen.
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