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Eine Schule in Gelsenkirchen bietet nur noch Halal-Speisen an. Warum ich das als Muslim fatal finde – ein Kommentar.
Wie viele Muslime leben in Deutschland? Fakten und Mythen zur Islamisierung
Es klingt eigentlich recht harmlos: Die Gesamtschule „Erle“ in Gelsenkirchen will nach den Sommerferien den Kindern nur noch vegetarische und halal-zertifizierte Speisen anbieten. Schweinefleisch ist komplett gestrichen.
Unter „Halal-Essen“ sind Lebensmittel gemeint, die nach islamischem Recht für Muslime zum Verzehr erlaubt sind. Zu den wichtigsten Aspekten gehören der Verzicht auf Schweinefleisch, Alkohol und Blut sowie die rituelle Schlachtung von Tieren gen Mekka. Warum ich als gläubiger Muslim das Vorgehen der Gelsenkirchener Gesamtschule fatal finde – ein Kommentar.
Ich versuche, es direkt auf den Punkt zu bringen: Unser westliches Essen ist ein hohes Kulturgut. Im Ruhrgebiet ist beispielsweise die Currywurst äußerst populär und fast schon Brauch. Und das wollen und sollen auch die Kinder essen. Wir sollten Kindern zeigen, dass bei uns in Deutschland alles möglich ist. Dass wir freiheitlich-demokratisch leben, mit unserer Kultur, unserem Verständnis von Freiheit und eben unserem Essen.
Dass muslimische Eltern ihren Kindern Schweinefleisch untersagen – darüber mag ich nicht urteilen. Auch ich als Muslim aß und esse kein Schwein, und das bleibt auch so. Aber dass sich jetzt ALLE Kinder nach einer lauten muslimischen Gruppe richten müssen, ist ein fatales Signal für Integration, Akzeptanz und Vielfalt.
Nichts gegen die Essgewohnheiten der betroffenen Familien, aber: Will man kein Schwein essen, kann man auch auf die vegetarische Alternative zurückgreifen. Darauf hätte auch die Schule klar und deutlich aufmerksam machen müssen: „Du darfst keine Currywurst essen? Dann haben wir für dich eine Spaghetti Bolognese! Und vielleicht gibt es ja am nächsten Tag Hähnchenbrust, die du essen darfst.“
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Es ist okay, wenn Kinder bestimmte Wünsche haben, was Essen angeht. Aber dass eine gesamte Schule nur die eine Gruppe bedient und alle anderen Gruppen mit ihren Wünschen ausblendet, ist kein Ausdruck von Toleranz. Sondern genau das Gegenteil, nämlich Intoleranz!
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