In Horst wächst ein neues medizinisches Zentrum heran: Wo früher Patientinnen und Patienten stationär behandelt wurden, siedeln sich nach und nach neue Dienstleister aus dem Gesundheitsbereich an. Im März 2024 ist das St. Josefs-Hospital bereits geschlossen worden. Der Träger, die Gesellschaft Katholische Einrichtungen Ruhrgebiet Nord (KERN), versprach: Das traditionsreiche Haus, seit mehr als 130 Jahren vor Ort, werde keinen Tag leer stehen.
Bereits seit über einem halben Jahr sind erste Mieter vor Ort: „Die Manufaktur“ von Christian Müller bietet Physiotherapie, manuelle Therapie sowie Kraft- und Ausdauertraining an und eröffnete Ende 2024. Auch das Sanitätshaus Tondera hat Anfang Februar Räumlichkeiten im Eingangsbereich des ehemaligen Patientenaufnahme-Bereichs bezogen.
Das Haus mit rund 20.000 Quadratmetern Nutzfläche ist derzeit noch lange nicht komplett ausgelastet. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Ende 2026 eine vollständige Vermietung erreichen“, sagt Standortleiter Robert Hildebrandt. Am Freitag (29. August) soll das neue Konzept am Rudolf-Bertram-Platz der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Denn man konnte weitere Ärzte gewinnen und ist in Gesprächen mit mehreren anderen Dienstleistern.
Zum Jahresende zieht die Orthopädie-Praxis des MVZ, die zur KERN-Gruppe gehört, in den Bereich der alten Notaufnahme. Die Onkologie weitet ihre Sprechzeiten auf zwei Tage aus, und Anfang 2026 soll ein Neurologe hinzukommen, der zuvor bereits in Gelsenkirchen praktizierte. „Der alte OP-Saal wird von der KERN-Gruppe außerdem als Trainingszentrum genutzt – unter anderem für OP-Schulungen, Schockraum-Training und die Weiterbildung von Pflegekräften“, sagt Pressesprecher Wolfgang Heinberg. Ansonsten wird das St.-Josef-Hospital weiterhin vom Strahlentherapiezentrum Emscher-Lippe genutzt sowie von der Praxis Ruhrradiologie, die MRT-Untersuchungen anbietet.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Ende 2026 eine vollständige Vermietung erreichen.“
Gespräche laufen zudem über die Wiederbelebung der Cafeteria, die Nutzung des ehemaligen Schwesternwohnheims und Kooperationen mit der Westfälischen Hochschule und der Universität Essen, etwa zur Förderung medizinnaher Start-ups, so Heinberg. Angedacht sei außerdem, die oberen Etagen als Seniorenwohnungen zu nutzen, oder auch für die Intensivpflege.
Gleichzeitig wolle man einen Mehrwert für den Stadtteil schaffen. „Unser Ziel ist, die ambulante Versorgung vor Ort zu bündeln, damit Bürgerinnen und Bürger nicht quer durch die Stadt fahren müssen.“ Hildebrandt betont: „Wir wollen hier mit keinem in Konkurrenz gehen.“ Die Entscheidungen würden mit den medizinischen Anbietern vor Ort stattfinden. Deswegen würde es auch keine Apotheke in dem Haus geben, was ursprünglich mal im Gespräch war.
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Die KERN-Gruppe lädt am Freitag, 29. August, zwischen 15 und 19 Uhr zu dem Feierabendtreff „Am Josef“ vor dem ehemaligen Krankenhaus ein. Auf dem Rudolf-Bertram-Platz „können Besucherinnen und Besucher Abschied vom St. Josefs-Hospital nehmen und gleichzeitig das neue Gesundheitszentrum St. Josef kennenlernen“, so Heinberg.
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Neben Speisen, Getränken und Talk-Runden unterstützt die Veranstaltung auch die Aktion Noahs Freunde des Förderverein Kinderhospiz Gelsenkirchen e.V. Arche mit einem Möbel-Flohmarkt – Möbel aus dem Fundus des ehemaligen Krankenhauses können gegen Spende erworben oder ersteigert werden, darunter echte „Highlights“ wie ein alter Apothekerschrank. Außerdem soll es Führungen durch Teilbereiche des Hauses geben.
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