NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (50, CDU) mit Gelsenkirchen-OB Karin Welge (62, SPD) vor Schrottimmobilien, die von der Stadt abgerissen werden
Gonne
Garling
Gelsenkirchen – Wie mächtig wird die AfD im Westen? Bei den bevorstehenden Kommunalwahlen (14. September) in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland könnte die Rechtsaußen-Partei auch die ersten Rathäuser im Westen erobern. Jetzt wirft sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gegen die „blaue Welle“ und tourte einen ganzen Tag lang durchs Ruhrgebiet – und macht dabei sogar gemeinsame Sache mit der SPD.
In Gelsenkirchen sind die Probleme mit Migration, Arbeitslosigkeit und Armut groß – genauso wie die Wahlschancen der AfD, die hier bereits bei der Bundestagswahl stärkste Partei wurde. Gerade deshalb besuche er den Problem-Stadtteil Schalke-Nord, sagte Wüst. Als Ministerpräsident müsse er „auch dahin gehen, wo nicht alles in Ordnung ist.“ Er wolle zeigen, dass gegen Missstände etwas getan wird – und komme deshalb lieber vor der Kommunalwahl statt danach, wenn man möglicherweise „Schnappatmung“ bekomme.
Um das zu verhindern, lobt Wüst sogar Gelsenkirchens SPD-Oberbürgermeisterin Karin Welge, die sich „den Problemen entgegenstemmt“.
In der Gesamtschule Bochum-Mitte (85 Prozent der Schüler mit Migrationshintergrund) besuchte Wüst angehende Abiturienten
Sie lässt „auf Schalke“ gerade im großen Stil Problem-Immobilien abreißen. 60 solcher Horrorhäuser wurden von der Stadt systematisch aufgekauft, eines nach dem anderen wird plattgemacht. Auf dem entstandenen Platz entstehen Schulen, Sportplätze.
Die Oberbürgermeisterin benennt das Problem klar: „Solche Wohnungen sind ein Auffangbecken für kriminelle Aktivitäten“, sagt Welge und nennt u.a. Sozialbetrug als Beispiel. Man müsse sie aus den „Klauen der Kriminellen“ entreißen – und eben abreißen.
Düsseldorf – Werden die Rathäuser im Ruhrgebiet bald von einer „blauen Welle“ überrollt…
Wüst punktet in NRW: Umfrage zeigt klare CDU-Mehrheit auf Landesebene, Merz schwächelt.
Ob der Knallhart-Kurs gegen Wahlerfolge der AfD nützt? Wüst: „In Nordrhein-Westfalen sind wir klar in der Ansprache. Es wird auch mal gemotzt, wenn etwas nicht ok ist. Aber am Ende sind wir solidarisch und weltoffen – und werde das auch nach der Kommunalwahl sein.“
In den nächsten Tagen bekommt Wüst weitere Schützenhilfe – passend zum Wahlkampffinale hat sich Bundeskanzler Friedrich Merz (69) zum offiziellen Antrittsbesuch angekündigt. Und sogar Bayern-Regent Markus Söder will kommen – die ewigen Rivalen treten gemeinsam in Wüsts Heimat im Münsterland auf.
Haben Sie eine Meinung zu diesem Artikel? Hier können Sie uns schreiben.
Haben Sie Fehler entdeckt? Dann weisen Sie uns gern darauf hin.
Produkttests
Angebote
Services
Antworten