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Stand: 03.04.2025, 15:50 Uhr
Nach einem Messerangriff auf seine Ehefrau muss ein Mann aus Gelsenkirchen für 4 Jahr und 6 Monate in Haft. Das Landgericht Essen hat den 50-Jährigen am Donnerstag wegen versuchten Totschlags verurteilt. Sohn verhinderte damals Schlimmeres.
Zwei Jugendliche saßen bei der Urteilsverkündung weinend im Zuschauerraum. Das sind die Söhne des Angeklagten. Einer der beiden, zur Tatzeit war er erst 14 Jahre alt, hat womöglich seiner Mutter das Leben gerettet.
Damals, im September 2024, saß die Mutter – eine 40-jährige Frau – mit ihrem Sohn und einer Freundin in einem Imbiss in der Gelsenkirchener Innenstadt. Da tauchte plötzlich der Vater auf, schwer betrunken, in der Hand ein großes Fleischermesser.
Schon Stunden zuvor waren beide aneinander geraten, hatten sich angeschrien und beleidigt. Danach muss der Mann den Plan gefasst haben, seine Frau zu töten.
Schwankend ging er von hinten auf die 40-Jährige zu, vor den Augen vieler Passanten, und versuchte ihr in den Rücken zu stechen. Doch der Sohn bemerkte das im letzten Moment und schlug seine Hand weg. So wurde die Frau nur leicht verletzt. „Sie können es Ihrem Sohn verdanken„, sagte der Richter beim Urteil zum Angeklagten, „dass nicht mehr passiert ist.„
Doch der Angriff war noch nicht zu Ende. Der Täter schob den Sohn weg, nahm seine Frau in den Schwitzkasten und versuchte, ihr in den Hals zu stechen. Da ging ein Zeuge dazwischen, ihm gelang es, dem Mann das Messer wegzunehmen.
Ausdrücklich lobte der Richter diesen Zeugen für sein beherztes Eingreifen. Denn die meisten Passanten seien untätig geblieben. Es entstand ein Menschenpulk, Handys wurden gezückt, als der Angreifer überwältigt war, ging ein Passant auf ihn zu und schlug ihn zusammen.
Kurz darauf traf die Polizei ein. Bei der Festnahme sagte der Täter zu einem Beamten, wenn er eine Pistole gehabt hätte, hätte er seine Frau damit erschossen.
Das Gericht hat den Mann zu 4 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Nach einem Jahr Gefängnis kommt er wegen seiner langjährigen Alkoholsucht aber in eine geschlossene Entziehungsanstalt, um dort eine Therapie zu machen. Zwei Jahre wird das voraussichtlich dauern.
Bevor er wieder in seine Zelle gebracht wurde, verabschiedete der Richter den Mann mit einem eindringlichen Appell: „Zeigen Sie Ihren Kindern mal, dass sie stolz auf Sie sein können, dass Sie das durchhalten können!“ Sollte der 50-Jährige die Therapie erfolgreich absolvieren, käme er danach auf freien Fuß.
Quellen:
Über dieses Thema berichten wir am 03.04.2025 auch im Radio, WDR 2 Rhein und Ruhr.
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