
An der Ückendorfer Straße hat sich am Mittwochmittag eine lange Schlange gebildet. Jugendliche, Familien mit Kindern, Frauen und Männer: Sie alle warten darauf, dass das rote Band zerschnitten wird – und damit die neue „Volksdöner“-Filiale in Gelsenkirchen-Ückendorf eröffnet wird. Für viele ist das Angebot besonders verlockend: Am ersten Tag gibt es die Dönertasche für nur einen Euro.
Das ist eine Marketing-Strategie, die viele Döner-Läden zur Eröffnung nutzen: Die Dönertaschen werden für symbolische Preise – etwa einen Cent – angeboten, was regelmäßig für großen Andrang sorgt. Die Inhaber in Gelsenkirchen werben allerdings noch mit einem weiteren Angebot: Der Döner soll dauerhaft bei 3,99 Euro bleiben.
Punkt zwölf Uhr ist es dann an diesem Mittwoch so weit und die ersten Kunden strömen in die neue Filiale, die in den Farben rot und schwarz gehalten ist. Nach wenigen Minuten stehen die ersten vor der Tür und essen, immer wieder hupen Autos, weil durch den Andrang einige Menschen auf der Straße stehen. „Da warte ich ja bestimmt eine Stunde“, hört man von einer Frau, die dann doch lieber weitergeht. Ein anderer Mann fragt: „Bleibt der Döner bei 3,99 Euro? Dann komme ich wieder.“
„Wir wollen durch die Preise viele Stammkunden anziehen“, sagen die Franchise-Partner Nuh Dogan und Hakan Bolattas, die „Köpfe“ hinter „Volksdöner“, die hinter dem Tresen stehen und mit ihrem Team wie am Fließband Döner mit Hähnchen- oder Kalbfleisch herausgeben. Sie erklären: „Teurer werden wir nicht“, der Döner solle dauerhaft 3,99 Euro kosten. Denn: „Das ist kein Luxus-Produkt. Es soll für alle bezahlbar sein. Eine Familie mit zwei Kindern kann sich die aktuellen Preise doch kaum noch leisten.“
Nach eigenen Angaben können sie ihre Preise stabil halten, weil sie kleine Läden betreiben und dadurch wenig Miete zahlen. Da das Geschäft zunächst auf ‚to go‘ ausgelegt ist, würden sie nur wenig Personal benötigen und lediglich 7 Prozent Mehrwertsteuer zahlen. „Und es funktioniert nur über die Masse“, so Nuh Dogan.
Ückendorf ist bereits die zweite Filiale – den ersten „Volksdöner“ brachte Dogan im Mai in Bochum-Werne an den Start. Und auch da war der Andrang zur Eröffnung riesig, auch da gab es Döner für einen Euro. „Und das Geld, das spenden wir nach solchen Aktionen immer“, so Bolattas. Die Einnahmen vom Eröffnungstag aus Ückendorf sollen an das Tierheim Gelsenkirchen gehen.
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An der Ückendorfer Straße 203 ist nun Dogans Kumpel Hakan Bolattas als Partner eingestiegen. Und die beiden planen groß: Noch in diesem Jahr sollen drei weitere Franchise-Filialen eröffnen, „perspektivisch wollen wir aber irgendwann in jeder Stadt vertreten sein.“
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