Gelsenkirchen: Jüdische Märchen und Legenden treffen auf Klezmer-Musik – WAZ | Westdeutsche Allgemeine Zeitung


Jüdische Märchen und Legenden hat Markus Kiefer schon einmal vor Publikum zum Besten gegeben. Das war vor einigen Jahren, als der Gelsenkirchener Schauspieler gemeinsam mit Musiker Norbert Labatzki in der „Werkstatt“ in Buer aufgetreten war. „Das könnte man doch mal wieder machen“, befand Kiefer nun. Gesagt, getan! Für seinen bevorstehenden Auftritt am Mittwoch, 10. Dezember, in der Neuen Synagoge hat er aber einen anderen Begleiter an seiner Seite: den renommierten Akkordeon-Virtuosen Nikola Komatina.
Dieses Duo agiert seit zwei Jahren in unregelmäßigen Abständen gemeinsam auf der Bühne. Kennengelernt haben sich Kiefer und Komatina über Wiltrud Apfeld, die damalige Leiterin des Altstadt-Kulturforums „Die Flora“. Gemeinsam bestritten sie etwa einen rumänischen Abend, bei dem Kiefer Geschichten erzählte und zu der Musik von Komatina auch Lieder anstimmte.
„Diesmal werde ich nur lesen. Es wird fünf Märchen und Legenden geben, einige davon sind schon im Mittelalter erzählt worden“, berichtet Kiefer bei einem Treffen im Vorfeld des Auftritts. Zwischen den Geschichten kommt dann Komatina, den alle Freunde nur „Niko“ rufen, zum Zuge. Er spielt Klezmer. Dieser Musik-Stil liegt ihm. „Ich habe das schon ganz oft gespielt. Es ist mir vertraut – auch weil es gewisse Ähnlichkeiten zur Musik vom Balkan gibt“, sagt Komatina, der serbische Wurzeln hat und mit seiner Familie in Bulmke-Hüllen lebt.
In der Szene zählt der 36-Jährige zu den bekanntesten Akkordeonspielern überhaupt. „Für mich ist der Niko Weltklasse“, befindet Kiefer. Daher sei es auch nicht verwunderlich, dass er sein großes Können an diesem Instrument als Lehrer sowohl an der städtischen Musikschule Gelsenkirchen als auch an der Folkwang Musikschule der Stadt Essen an den Nachwuchs weitergeben darf. Doch trotz dieser Lehrtätigkeit als wichtigstes berufliches Standbein steht Komatina weiterhin auch regelmäßig auf der Bühne. „Ich mag halt beides sehr“, sagt er und schmunzelt. Und was schätzt er an Kiefer? „Vor allem seine Vielfältigkeit als Künstler. Ich finde Markus auch als Sänger extrem spannend.“
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Nach dem Auftritt in der Neuen Synagoge (10. Dezember, 18 Uhr, Georgstraße 2, Altstadt) wird das Duo mit diesem Programm auch in der Moses Mendelssohn Akademie in Halberstadt sowie bei der Jüdischen Gemeinde in Georgensgmünd gastieren. „Wir hoffen aber, dass uns noch weitere Veranstalter buchen werden“, sagt Kiefer. Denn dies sei eben nicht nur ein Abend für Menschen jüdischen Glaubens. „Nein, er richtet sich an alle und jeden“, so Kiefer. Deshalb hoffen beide am Mittwoch auch auf zahlreiche Besucher.
Karten kosten fünf Euro. Eine Voranmeldung per E-Mail ist erforderlich unter: anfrage@jg-ge.de. Der gesamte Erlös des Abends kommt laut Kiefer dem Gelsenkirchener Verein „Warm durch die Nacht“ zugute.
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