
Gelsenkirchen. Ein 18-Jähriger gesteht gegenüber der Polizei eine Gewalttat gegen seine Mutter (46). Die Mordkommission ermittelt. Was zum Vorfall bekannt ist.
Die Polizei Gelsenkirchen hat am Montagabend einen 18-Jährigen festgenommen, der mutmaßlich seine Mutter im Stadtteil Horst getötet hat. Der Teenager hatte sich zuvor selbst den Beamten gestellt und eine Gewalttat gestanden, so die Polizei.
Gegen 20.30 Uhr sei der junge Mann auf einer Polizeiwache in Gelsenkirchen erschienen und habe Angaben zu einer Gewalttat gemacht, schildert die Polizei in einer Pressemitteilung. Einsatzkräfte suchten umgehend den angegebenen Tatort in der Nähe der Fischerstraße und Harthorststraße auf. In einer Wohnung fanden sie eine leblose 46-jährige Frau, seine Mutter.
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Polizeisprecher Thomas Nowaczyk sagte noch am Montagabend, dass der alarmierte Rettungsdienst lediglich den Tod der Frau feststellen konnte. Sofort begann vor Ort die Spurensicherung. Eine Mordkommission hat den Fall übernommen.
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Der 18-Jährige gilt als tatverdächtig und wurde festgenommen. Der Teenager soll sich in der Vergangenheit außerdem psychisch auffällig verhalten haben.
Nachbarn reagierten schockiert auf die Bluttat. Eine Frau mittleren Alters, die nur ein paar Häuser weiter vom Tatort entfernt wohnt, berichtet, dass „die alleinerziehende Mutter und ihr Sohn ein sehr inniges, zugewandtes Verhältnis“ hatten. Wie sie wohne sie seit rund 20 Jahren in dem ruhigen Viertel. Ihr Sohn sei im gleichen Alter wie der Festgenommene. Im Quartier sei die Frau durch ihre freundliche Art bekannt gewesen.
„Auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad hätte sie sich immer Zeit genommen für ein kurzes Hallo und einen kurzen Plausch mit den Anwohnern. Ich kann es nicht fassen, dass so eine grausame Tat hier passiert ist.“, so die Anwohnerin weiter. Als auffällig empfand sie, dass der „Sohn fast ausnahmslos in schwarzer Kleidung unterwegs gewesen ist, oft einen langen Mantel trug.“ Lange Haare und Stiefel ergänzten sein Outfit. Auf sie habe er den Eindruck eines „Computer-Nerds“ gemacht. Gearbeitet habe er nicht.
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Ein älterer Mann, der gegenüber wohnt, bestätigt die herzliche Verbindung zwischen Mutter und Sohn. Auch er hat den Verdacht, dass der junge Mann ein psychisches Problem haben könnte. „Die schwarze Kleidung, klar, die war schon auffällig. Ich hab mir gedacht: Junge Leute, Mode vielleicht. Mehr noch hat mich etwas anderes verwundert. Wenn ich ihm auf der Straße begegnet bin, dann hat er oft Selbstgespräche geführt. Anfangs dachte ich, er spricht mich an, aber das war nicht der Fall. Der war in einem ganz anderen Film.“
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