Gelsenkirchen: Was die Menschen zur AfD-Wahl in der ärmsten Stadt Deutschlands bewegt – DER SPIEGEL


»Das ist doch furchtbar, was hier passiert ist in Gelsenkirchen. AfD so stark finde ich ganz erschreckend.«
»Eine große Katastrophe, sage ich dazu. Ich schäme mich, dass Gelsenkirchen so gewählt hat.«
»Ja, erschreckend. Gelsenkirchen war immer eine SPD-Hochburg. Der Wandel ist jetzt im Vollzug. Es ist erschreckend, dass man diese Partei wählt, um Änderungen hervorzurufen. Aber das Problem liegt darin: Vielleicht haben die etablierten Parteien nicht richtig zugehört den Menschen und deshalb kommt dann so ein Ergebnis zustande.«
»Ich habe mir ganz was anderes gewünscht. Meine ganzen Kinder haben sich alle etwas anderes gewünscht.«
Reporterin:
»Was haben Sie sich gewünscht?«
»Dass die AfD noch mehr Stimmen bekommt, dass hier endlich in Deutschland was passiert. Aber es passiert hier nichts.«
»Warum? Ja, Ausländeranteil, Mieten. Gucken Sie mal hier, Gelsenkirchen ist schlimm. Ist ja kein Deutscher mehr hier.«
»Gelsenkirchen hat ein schlechtes Image, dass dieses Image mal so ein bisschen aufpoliert wird. Nur, ob das die AfD schafft, bin ich nicht sicher.«
»Wo ich auch ein Problem mit habe, ist, dass viele Gastarbeiter, die mittlerweile natürlich die deutsche Staatsangehörigkeit haben, dass solche Leute AfD wählen. Ich habe hier jahrelang im Musiktheater gearbeitet als Beleuchter, hatte da einen sehr netten Kollegen, einen polnischen Kollegen, der auch eingebürgert ist. Der hat 15 Jahre da am Haus getanzt. Der wählt AfD. Wo ich mich frage: Er hat einen ganz starken polnischen Akzent und für mich ist dann immer die Frage, hat er nicht begriffen, dass es ihm dann demnächst vielleicht an die Gurgel geht? So nach dem Motto.«
»Ich habe nichts gegen Ausländer, ich habe sogar im Fußballverein gespielt, mit Ausländern alles. Aber es wird zu viel und das wird hier in Deutschland nicht mehr geregelt. Es kann keiner regeln, das kann keine Partei mehr regeln, gar nichts. Außer die AfD, die sagt: Wir wollen was ändern. Die anderen wollen nichts ändern, die reden nur und es bleibt alles gleich.«

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