In Gelsenkirchen gibt es Hoffnung für den Feldhamster – WAZ


Redakteurin
Gelsenkirchen. Im Zoom Gelsenkirchen gibt es ein besonderes Projekt, um die vom Aussterben bedrohten Feldhamster zu retten. Jetzt gibt es süßen Nachwuchs.
Er war einst ein alltäglicher Anblick auf deutschen Feldern – heute zählt der Feldhamster zu einer sehr stark bedrohten Tierart in Deutschland. Jahrzehntelang als „Ernteschädling“ bejagt, dann verdrängt durch intensive Landwirtschaft und den Verlust geeigneter Lebensräume, ist die Art in vielen Regionen bereits verschwunden. In der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen gibt es dennoch Anlass zur Hoffnung: Feldhamsterweibchen Fenja hat erneut Nachwuchs zur Welt gebracht – vier gesunde Jungtiere, die nun beginnen, ihre Umgebung zu erkunden.
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Zu sehen bekommen Besucher die kleinen Nager allerdings nicht, da eine möglichst ruhige Umgebung für eine erfolgreiche Zucht der nachtaktiven Tiere von großer Bedeutung ist. Die Nachzucht findet daher bewusst in einem ruhigen, abgeschirmten Bereich hinter den Kulissen statt – fernab vom Trubel der Gehege, sagt Franziska Gerg, Sprecherin des Zoos. Das Zuchtprojekt ist Teil eines bundesweiten Artenschutzprogramms, an dem sich die Zoom Erlebniswelt beteiligt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Elternpaar Fenja und Ferdinand erfolgreich für Nachwuchs gesorgt. Diese Tiere wurden im Juni in Kooperation mit der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen auf einem speziell vorbereiteten Areal bei Göttingen ausgewildert. „Die Rückmeldungen von dort sind sehr positiv – die Tiere wurden mehrfach gesichtet, was darauf hindeutet, dass sie sich gut eingelebt haben“, sagt Gerk.
Auch die aktuellen Jungtiere sollen im kommenden Frühjahr in Niedersachsen in die Freiheit entlassen werden. Warum nicht hier in Gelsenkirchen? „Hier in der Stadt kommen die Tiere gar nicht vor. Deshalb bringen wir sie zurück in Regionen, in denen Feldhamster ursprünglich heimisch waren – und wo wir gemeinsam mit den Kollegen vor Ort die Lebensbedingungen gezielt verbessern können“, so Gerk.
Tatsächlich ist der Gelsenkirchener Beitrag zu diesem Projekt rein züchterischer Natur. „Wir wollen nicht nur exotische Arten schützen, sondern ganz bewusst auch heimischen Tierarten helfen“, betont die Sprecherin. Erhaltungszucht und Auswilderung seien laut Zoom wichtige Maßnahmen, um langfristig gesunde Populationen aufzubauen und zu erhalten. Ebenso entscheidend sei jedoch der flächendeckende Schutz geeigneter Lebensräume, von dem auch andere gefährdete Arten wie das Rebhuhn profitierten.
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