„Kann jeder Mensch gebrauchen“: tröstende Idee aus Gelsenkirchen – WAZ


Für die einen ist es ein schöner Stein in der Tasche, für die anderen vielleicht ein persönlicher Gegenstand, der ihnen in einer schwierigen Lebenssituation etwas Halt gibt. Und für ganz viele Menschen in Deutschland ist es mittlerweile der „Mutmacher“, ein gehäkelter Regenbogen, den die Gelsenkirchenerin Jessica Partzsch in der Zeit der Pandemie entwickelt hat und damit eine echte Bewegung losgetreten hat. Über eine Facebook-Gruppe häkeln viele Menschen im ganzen Land gemeinsam. Nun geht sie einen Schritt weiter und ruft einen Häkel-Treff ins Leben. Die Erstausgabe im Erler Erich-Kästner-Haus war ein Erfolg.
„Inspiriert wurde ich damals durch die Kinder, die in der Corona-Zeit Regenbogen gemalt und sie in die Fenster geklebt haben – als Zeichen der Hoffnung. Da habe ich angefangen, Regenbogen zu häkeln“, erzählt die passionierte Handarbeiterin. Daher passe es auch eigentlich gut, dass sogar zwei ganz junge Damen den Weg gefunden haben zum ersten Häkeltreff. Eine von ihnen ist die achtjährige Zoe, die zum ersten Mal häkelt und ganz motiviert ist. „Ich häkele einen Mutmacher für mich selbst. Der wirkt dann doppelt gut“, sagt sie und erzählt, zum Beispiel in der Schule könne sie einen Mutmacher manchmal ganz gut gebrauchen.
Eben dies ist auch das Besondere an dem gehäkelten Regenbogen: Er wird einfach an andere Menschen verschenkt, ganz gleich, ob sie krank sind oder gesund, geflüchtet oder schon immer in Deutschland lebend. „Mittlerweile ist unser Motto: Einen Mutmacher kann wirklich jeder Mensch gebrauchen“, sagt Jessica Partzsch, die natürlich die allerersten an Menschen in schwierigeren Situationen verschenkte und dabei auf den Verein „nestwärme“ stieß. Der Verein setzt sich ein für Familien mit beeinträchtigten Kindern oder Jugendlichen und ist seither ein wichtiger Partner, wenn es an die Verteilung der Regenbogen geht. Gleichzeitig ist der Verein Namensgeber des Häkel-Treffs, dem „nestwärme Mutmacher-Club“.
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Für den begeistert sich heute auch Maike Vogel, eine sehr versierte Häkelerin. „Ich häkele immer mit meiner Freundin zusammen. Aber hier kann man nicht nur in Gemeinschaft häkeln, man kann auch etwas für andere tun.“ Und für sich selbst, findet Jessica Partzsch, die hofft, dass sich eine feste Häkel-Gruppe bildet. „Das war lange schon mein Wunsch. Auch nach dem Motto: gemeinsam statt einsam.“ Wenn sie dann zahlreiche Regenbogen zusammen gehäkelt habe, soll die Gruppe entscheiden, wem dann dieser Schwung Hoffnungsboten zukommen wird.
Die Gruppe trifft sich immer am ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 19 Uhr im Erich-Kästner-Haus an der Frankampstraße. Nächster Termin: Mittwoch, 1. Oktober.
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