Post Streik 2025 NRW: Am Montag wird wieder verhandelt – WAZ News


Volontär
Bonn/Essen. Im Tarifstreit mit der Deutschen Post hat Verdi am Freitag und Samstag zum Streik aufgerufen. Am heutigen Montag wird wieder verhandelt.
Im Tarifstreit mit der Deutschen Post hat Verdi am Wochenende den Druck erhöht. Die Gewerkschaft hatte für den Freitag, 28. Februar, und Samstag, 1. März, bundesweit die Beschäftigten zum Streik aufgerufen. Die Mitarbeitenden in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung und in Service-Niederlassungen hatten ihre Arbeit niedergelegt. Vielerorts im Ruhrgebiet waren deswegen Verzögerungen zu erwarten.
In NRW waren insgesamt 119 Standorte von dem Streik betroffen, erklärte die Gewerkschaft dieser Redaktion auf Nachfrage. In der Region mussten Post-Kundinnen und Kunden in Dortmund, Duisburg, Essen, Bochum, Herne, Hagen, Bottrop, Dinslaken, Krefeld, Oberhausen, Gelsenkirchen, Hattingen, Recklinghausen, Mülheim und Herten zwei Tage lang mit Verzögerungen und Einschränkungen rechnen.
Die Deutsche Post will nun liegengebliebene Brief- und Paketsendungen rasch nachliefern. Die Rückstände würden zügig bearbeitet und den Kunden zugestellt, kündigte das Unternehmen gegenüber der dpa an.
Zugleich startet am heutigen Montag die vierte Verhandlungsrunde in dem Tarifkonflikt. Die Gewerkschaft Verdi erwartet bei dem zweitägigen Treffen ein verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite.
Vor und nach der bislang letzten Tarifverhandlungsrunde Mitte Februar hatten Post-Beschäftigte immer wieder ihre Arbeit niedergelegt. In der laufenden Woche kam es bereits in der Nacht von Dienstag und Mittwoch sowie am Donnerstag zu Arbeitsniederlegungen. Dadurch konnte es regional zu Verzögerungen im Versand und in der Auslieferung von Briefen und Paketen kommen. Betroffen waren unter anderem Essen, Duisburg und Dortmund sowie umliegende Städte.
Verdi pocht weiterhin auf ein Entgeltplus von sieben Prozent und drei zusätzliche Urlaubstage, für Verdi-Mitglieder sogar vier. „Die noch immer hohen Lebenshaltungskosten lassen sich nur mit einer deutlichen Lohnsteigerung bewältigen“, sagte NRW-Gewerkschafter Großstück im Februar. Wie zuletzt im öffentlichen Nahverkehr und in der vergangene Woche gestarteten Tarifrunde im öffentlichen Dienst will Verdi auch zusätzliche freie Tage herausholen. „Das ist den Post-Beschäftigten wegen ihrer körperlich zunehmend harten Arbeit genauso wichtig“, erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion.
Doch die Post blieb bei ihrem vorerst letzten Angebot Mitte Februar deutlich unter den Verdi-Forderungen. Nach Gewerkschafts-Angaben gelte der vorgelegte Tarifvorschlag des Unternehmens nur bis März 2027, auch die zwei Entgeldsteigerungen von 1,8 Prozent ab Juli 2025 und zwei Prozent ab Oktober 2026 sind noch weit entfernt von den Vorstellungen der Beschäftigten.
Kommt es in der nächsten Verhandlungsrunde am 3. und 4. März endlich zu einer Einigung? Die Post stellte bereits vor Wochen den Spielraum für Lohnerhöhungen als „sehr gering“ dar, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpfen und der Investitionsbedarf groß sei. Zum Jahresbeginn hatte sich der Briefversand im Schnitt um 10,5 Prozent verteuert, das Porto für einen Standardbrief beträgt seither 95 Cent und nicht mehr 85 Cent. Die Portoerhöhung hatte die Bundesnetzagentur dem Unternehmen erlaubt. Aus Sicht der Firma war das zu wenig, sie hatte einen größeren Preisaufschlag gefordert – auch, um die erwarteten Lohnerhöhungen bezahlen zu können.
Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland, sie gehört zum Logistikkonzern DHL. Vor allem das Geschäft mit den klassischen Standardbriefen schrumpft seit vielen Jahren und ist das Sorgenkind des Bonner Logistikriesen, der weltweit sehr erfolgreich unterwegs ist. (mit dpa)
Kennen Sie schon unsere PLUS-Inhalte?
Jetzt WAZ testen
Kennen Sie schon unsere PLUS-Inhalte?
Jetzt WAZ testen
Aktuelle Nachrichten und Hintergründe aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport – aus Essen, Deutschland und der Welt.
Kennen Sie schon unsere PLUS-Inhalte?
Jetzt WAZ testen

source

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*