
Mit einer Gabel Pudding essen – klingt erstmal nach einer kuriosen Idee. Schließlich schiebt man die wackelige Masse normalerweise mit dem Löffel in den Mund. Wer als Erster auf die Idee kam, ist nicht bekannt. Doch was in Karlsruhe mit einem skurrilen Aufruf begann – rund 200 Menschen trafen sich dort zum Puddingessen mit der Gabel – entwickelte sich auf TikTok zum viralen Trend, der jetzt auch in Gelsenkirchen angekommen ist.
Am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) wollen sich nun voraussichtlich hunderte junge Menschen im Stadtgarten am Pavillon in Gelsenkirchen treffen und zusammen Pudding mit einer Gabel essen. Warum sie das tun, erklärt Initiatorin Kira Pril.
Die 22-jährige Gelsenkirchenerin hatte den Aufruf zum Puddingessen auf den Social-Media-Plattformen Instagram und TikTok gestartet, „und die Resonanz war direkt groß.“ Viele hätten das verbreitet, vor allem hätte aber der Kanal „gelsenoderwatt“ die Aktion „so groß gemacht“. Denn Kira Pril sagt: „Ich habe mit 150 bis 200 Leuten gerechnet.“ Auf den Plattformen hätten dann bis zu 600 Menschen ihre Zusage angekündigt. „Aber es bleibt abzuwarten, wie viele davon dann wirklich kommen.“
Viele Jugendliche sind einsam. Der Trend könnte helfen, Menschen wieder zusammenzubringen.
Und wie läuft das Treffen dann ab? „Wir treffen uns um 17 Uhr im Stadtgarten am Pavillon und quatschen erstmal“, sagt die 22-Jährige. „Dann zählen wir von zehn herunter und klopfen dabei – natürlich mit der Gabel – auf den Pudding.“ Danach werde gegessen und sich ausgetauscht. „Wir wollen einfach Spaß haben und uns mit neuen Menschen vernetzen“, sagt Kira Pril.
„Um die Gabel geht es dabei gar nicht in erster Linie. Sie ist nur ein schlichtes Symbol – entscheidend ist die Gemeinschaft“, so die Gelsenkirchenerin, die Jugendleiterin im Kinder- und Jugend-Kultur-Zentrum Spunk in Ückendorf, ist. „Das verbindet Generationen.“ Gerade in diesen Zeiten, in denen viel Unsicherheit herrsche und auch nach der Corona-Pandemie, in der soziale Kontakte zu kurz kamen, sei das sehr wichtig. Sie erwartet viele Teilnehmende im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. „Aber eingeladen sind ausdrücklich alle Altersklassen.“
Im Internet wird eifrig über die Bedeutung des Pudding-Gabel-Trends diskutiert. Für die einen ist er nicht mehr als alberner Spaß, für andere dagegen ein Symbol für Verbundenheit und Gemeinschaft. Manche interpretieren die Treffen sogar als stilles Zeichen gegen Einsamkeit und gesellschaftlichen Druck – quasi als Ventil, das zeigt, wie sehr junge Menschen nach Leichtigkeit und Gemeinschaft suchen.
Mittlerweile ist der Trend in ganz Deutschland angekommen. So gab es schon Events in Siegen, Hannover, Wuppertal, Münster, Köln, Bonn und auch im Ruhrgebiet wie Dortmund und jetzt auch in Gelsenkirchen. Weitere Termine für den Oktober kursieren bereits im Netz. Doch was bei vielen Social-Trends gilt: Sie sind oft schnelllebig – und vermutlich gibt es bald schon den Nächsten.
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„Natürlich sind TikTok-Trends eher kurzweilig und es wird bald wieder etwas Neues geben“, so Kira Pril. Sie glaubt aber, dass dieser Pudding-Trend etwas losgelöst hat: „Der Trend könnte helfen, Menschen in Zukunft wieder mehr zusammenzubringen.“
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