So hat NRW gewählt: CDU gewinnt, historisches AfD-Ergebnis in Gelsenkirchen – WDR Nachrichten


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Bundestagswahl 2025 in NRW
Aktuelle Stunde 24.02.2025 28:43 Min. UT Verfügbar bis 24.02.2027 WDR Von Astrid Houben
Stand: 24.02.2025, 06:45 Uhr
Auch in NRW liegt die CDU mit 30,1 Prozent vorn. Die SPD bleibt auf Platz 2, dann folgen AfD und Grüne.
Von Nina Magoley, Ines Karschöldgen
Nach Auszählung der Wahlkreise in NRW ist die Bundestagswahl 2025 folgendermaßen ausgegangen:
Demnach erreichte die CDU in NRW 30,1 Prozent der Stimmen und liegt damit klar an der Spitze. Zweitstärkste Partei im größten Bundesland ist die SPD, die 20 Prozent erreicht hat. Danach folgt mit 16,8 Prozent die AfD – deutlich vor den Grünen, die mit 12,4 Prozent leichte Verluste hinnehmen mussten.
Damit unterscheidet sich das AfD-Wahlergebnis in NRW vom deutschlandweiten Trend, bei dem die AfD 20,8 Prozent der Stimmen erreichte und auf Platz 2 steht.
In den ostdeutschen Bundesländern erhielt die Partei im Schnitt 32,2 Prozent der Stimmen. In Thüringen verkündete der Landeswahlleiter nach Auszählung aller Stimmen ein Ergebnis von 38,6 Prozent für die AfD, die dort als gesichert rechtsextrem gilt.
Den Wahlkreis Gelsenkirchen gewann die AfD mit der Zweitstimme in NRW mit 24,7 Prozent für sich. Zwar hatte die Partei bereits überdurchschnittlich viele Stimmen bei vorherigen Wahlen in der Stadt verbuchen können, nun ist sie aber zum ersten Mal stärkste Kraft beim Zweitstimmenergebnis. 
Die Mehrheit der Erststimmen dagegen ging dort an den SPD-Kandidaten Markus Töns: 31,4 Prozent. Ergebnisse dazu, wie einzelne Städte oder Kreise gewählt haben, findet Ihr in der folgenden Karte.
Die FDP erreichte in NRW nur 4,4 Prozent. Auch auf Bundesebene kam die FDP nur auf 4,3 Prozent, damit schafft sie es nicht mehr in den Bundestag.
Die Linke in NRW pendelte sich nach ihrer Aufholjagd der vergangenen Wochen bei 8,3 Prozent ein – und hat damit in NRW ihren Stimmenanteil im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 fast verdoppelt. Bundesweit erreicht die Linke 8,8 Prozent.
Nach Ansicht der Wählerwanderungen hat die Linke vor allem Stimmen von früheren SPD- und Grünen-Wählern bekommen.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals bei einer Bundestagswahl antrat, kam in NRW nicht über 4,1 Prozent hinaus. Auf die „anderen“, kleineren Parteien entfielen insgesamt 3,9 Prozent.
Details aus den Wahlkreisen und weitere Infos findet Ihr unter diesem Link:
Die Ampel sei „krachend gescheitert„, kommentierte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst das gute Abschneiden der CDU – und seines Parteifreunds Friedrich Merz: „Die Menschen wollen einen Politikwechsel.“ Die Parteien der Mitte hätten nun „eine große Verantwortung, Gespräche zu führen, um Deutschland aus der Krise zu führen“. Für Merz sieht Wüst mit dem Wahlergebnis „einen klaren Regierungsauftrag„. 
Die AfD schnitt in NRW zwar deutlich schlechter ab als bundesweit, dennoch herrschte auch dort am frühen Abend Jubelstimmung: Man sei „der eindeutige Wahlsieger„, schrieb der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion, Martin Vincentz. „Wir sind die einzige ernstzunehmende Opposition in Deutschland und das hat der Wähler goutiert.
Trauer herrschte bei der SPD-NRW. „Der heutige Abend ist ein äußerst bitterer Moment für die SPD“, schrieb der Co-Vorsitzende Achim Post. Die Menschen hätten „den Streit und den Stil der vergangenen Monate und Jahre eindeutig abgewählt„. Der „beängstigende Erfolg der AfD“ zeige, wer davon profitiert habe. „Das muss ein Warnsignal für alle demokratischen Parteien sein„, sagte Post, „auch mit Blick auf die neue Bundesregierung„.
Die Co-Vorsitzende Sarah Philipp sagte: Friedrich Merz habe in den vergangenen Wochen „durch seine Zusammenarbeit mit der AfD und seine aggressive Rhetorik das Vertrauen der demokratischen Mitte stark erschüttert“. Es liege nun an ihm, das zerrüttete Vertrauen wieder aufzubauen.
Auch bei der FDP herrschte Endzeitstimmung – zumal, nachdem Bundesparteichef Christian Lindner am Abend seinen Rückzug aus der aktiven Politik verkündet hatte. Das Wahlergebnis sei „ein extrem harter Einschnitt“ für die Freien Demokraten, schrieb Henning Höne, Chef der FDP in NRW, am späten Abend auf X. Man habe „gekämpft, diskutiert, überzeugt – und doch nicht genug Bürgerinnen und Bürger für unsere liberale Agenda gewinnen können„. Doch die „liberale Idee“ lebe weiter – man werde Fehler analysieren, sich strategisch neu aufstellen „und mit neuer Kraft zurückkommen“.
Eine Statistik von Infratest dimap zur Wählerwanderung zeigt, dass es der FDP nicht gelang, Wähler anderer Parteien für sich zu gewinnen. Die meisten Stimmen verloren die Liberalen an CDU und AfD.
Einfluss auf das Wahlergebnis der Parteien haben diverse Faktoren: Geschlecht und Alter der Wählenden, Bildungsstand, finanzielle Situation – hier könnt ihr euch verschiedene Wählergruppen anschauen. Die Daten basieren auf Befragungen und bilden darum eventuell nicht ganz exakt das Wahlergebnis ab.
Nach ersten Einschätzungen der Landeswahlleiterin ist die Wahlbeteiligung in NRW dieses Mal deutlich höher als bei der letzten Bundestagswahl 2021. Schon am Sonntagmittag lag sie in acht ausgewählten Kreisen und Städten bei 63 Prozent, vor vier Jahren waren es um diese Zeit 45 Prozent.
Infratest dimap schätzte die Wahlbeteiligung in NRW am Sonntagabend auf 82,2 Prozent – 2021 waren es 76,4 Prozent.

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