Redakteur Lokal
Gelsenkirchen. Ein Metallteil stürzt vom Videowürfel der Gelsenkirchener Arena in den Innenraum und verletzt drei Besucher des Konzerts von Bruce Springsteen.
Was als fantastischer Konzertabend für mehr als 50.000 Besucher in der ausverkauften Schalker Arena begann, endete für drei Gäste mit einem Krankenhaus-Aufenthalt: Kurz vor Beginn des Zugabe-Teils beim Auftritt von US-Rockstar Bruce Springsteen in Gelsenkirchen sind zwei Frauen und ein Mann verletzt worden. Sie wurden von einem herabfallenden Metallteil des Videowürfels getroffen, berichtete die Polizei in der Nacht zu Samstag. Der Vorfall sei aber noch recht glimpflich ausgegangen.
„Die drei Betroffenen hatten einen Schutzengel an ihrer Seite“, erklärte Polizeisprecher Thomas Nowaczyk am frühen Samstagmorgen auf Anfrage unserer Redaktion. Das herabgestürzte Teil sei U-förmig, etwa 1,30 Meter lang und mehrere Kilo schwer. „Es hätte alles viel schlimmer ausgehen können“, so Nowaczyk.
Nach WAZ-Informationen erlitten die drei Betroffenen nur leichte Verletzungen. Sie konnten allesamt nach ambulanter Behandlung noch in der Nacht wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Doch was war geschehen? Plötzlich sah man aufgeregte Mitarbeiter und Rettungskräfte am Rande des Innenraums entlangsprinten. Während der „Boss“ sich auf der Bühne wie gewohnt die Seele aus dem Leib sang und von dem Zwischenfall nichts mitbekommen hatte, sah man von der Westtribüne, wie immer mehr Ordner und Sicherheitskräfte in jenen zentralen Bereich des Innenraums eilten, in dem das große Zelt mit dem Mischpult aufgebaut war. Ordner kletterten über die stählernen Absperr-Balustraden und forderten die Gäste dort auf, größeren Abstand zu halten. Die Besucher befolgten die Anweisungen. Eine Panik im Pulk blieb glücklicherweise aus.
Laut Polizei soll sich um exakt 21.43 Uhr ein mehrere Kilo schweres Metallteil im Bereich des Videowürfels gelöst haben und von dort auf das Publikum im Innenraum gestürzt sein. Leicht verletzt wurden laut ersten Ermittlungen eine 22-jährige Frau aus Koblenz, ein 48-jähriger Mann aus Warendorf sowie eine 50-jährige Frau aus Erlangen. Der 48-Jährige lag auf einer rollbaren Trage, als ihn zwei Rettungskräfte vorbei an der Westtribüne in Richtung Tunnelausgang schoben. Per Rettungswagen ging es von dort in ein nahe gelegenes Krankenhaus. Das Konzert wurde aber nicht abgebrochen, sondern lief noch rund 40 Minuten weiter. Es endete erst um 22.20 Uhr nach einer Spielzeit von annähernd drei Stunden.
Die Polizei nahm sofort vor Ort Ermittlungen auf, ob auch weiterhin Gefahr besteht. Diese Ermittlungen würden noch weiter andauern, erklärte ein Polizeisprecher in der Nacht. Auch mit dem Veranstalter des Konzerts und dem FC Schalke 04 befinde man sich im Austausch, so die Polizei. „Denn die Sicherheit aller hat für alle Beteiligten oberste Priorität“, hieß es im Polizeibericht.
Laut WAZ-Informationen wird am Montag eine Spezialfirma im Auftrag des FC Schalke 04 die gesamte Videowürfel-Konstruktion bis ins kleinste Detail prüfen. „Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Unglücksfall gehandelt hat. Absicht können wir definitiv ausschließen“, sagte Nowaczyk. An Spekulationen, ob vielleicht eine Materialermüdung der Auslöser gewesen sein könnte, wollte sich der Polizeisprecher nicht beteiligen.
Beim letzten Deutschland-Stopp auf seiner aktuellen Tournee hatte Altmeister Bruce Springsteen mit einem denkwürdigen Auftritt für Begeisterungsstürme und eine Euphorie-Schwemme gesorgt. Diese ebbte jedoch abrupt ab, als die ersten Meldungen vom Zwischenfall mit den drei Verletzten publik wurden.
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Mit Blick nach vorne ist es für alle Beteiligten nun das Wichtigste, alle möglichen Gefahrenquellen im und rund um den Videowürfel aufzuspüren und zu beseitigen. Das nächste Großevent steht nämlich schon bald bevor: Am Freitag, 11. Juli, sind die Metal-Heroen von Iron Maiden in der Veltins-Arena zu Gast. Und jeder Besucher des Innenraums soll dann auch mit einem guten Gefühl der Sicherheit das nächste musikalische Großereignis in Gelsenkirchen miterleben können.
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